Verkackt?

Jetzt ist er (schon ’ne Woche) rum der #ZUT!

Erst war er, als die Anmeldung öffnete, noch so weit weg; nach dem Treppenmarathon und dem Rennsteig plötzlich ganz nah und jetzt ist er schon wieder vorbei!

Der Zugspitz Ultratrail 2017 ist Geschichte!

Ein Wochenende, das ich so schnell nicht vergessen werde aber ebenso eines, das ich wohl noch ein paar Tage verarbeiten und sortieren muss.

Das Geschehene bzw. das Geleistete einzuordnen fällt mir nach so einem extremen Event gerade nicht leicht.

Auf der einen Seite bin ich froh, dass der ZUT nun vorbei ist und ich ihn gesund und munter ins Ziel gebracht hab. Es war schließlich mein erster 100er.

Auf der anderen Seite will sich aber dennoch bislang keine überschwängliche Freude einstellen, weil ich doch ein wenig mit meiner Zielzeit, mehr aber noch mit dem „wie“ hadere.

Natürlich kann man sich vorweg nicht auf die Minute genau ausrechnen, wie lange man brauchen wird oder wie so ein Wettkampf über diese mir bislang unbekannte Distanz ablaufen wird.

Trotzdem, und das wissen hier die meisten, hat ja eigentlich jeder, der bei einem Lauf an den Start geht, eine gewisse Erwartung an sich selbst.

Meine habe ich nicht erfüllt!

Nach meinen Trainingsleistungen und den vorausgegangenen Wettkämpfen hatte ich mir eigentlich vorgenommen den Ultratrail in „um die 20 (unter 20 wäre super) Stunden“ zu finishen.

Heißt, dass ich bei unter 20 Stunden, einem Zieleinlauf mit Stirnlampe mitten in der Nacht, den Tränen nahe weil einfach alles gepasst hätte über die Ziellinie gehüpft, gestolpert oder gekrabbelt wäre.

Heißt auch, dass ich nach einem langen kräftezehrenden Tag und einer Zeit von um die 21 Stunden mit Sicherheit ebenfalls zufrieden und mehr als glücklich gewesen wäre.

Nun, so ist es aber nicht gekommen.

Während ich zu Beginn des Rennens eigentlich ganz gut gestartet bin, die Beine sich gut angefühlt haben und ich zügig aber in Anbetracht der Streckenlänge kontrolliert gelaufen bin, hatte sich das irgendwo zwischen V3 und V4 verloren.

Die ersten auch steilen Anstieg gingen super und auch meine Wade, die mir die letzten beiden Trainingswochen ein wenig Sorgen bereitet hatte, fühlte sich an, als hätte es nie Probleme gegeben.

Irgendwann war es aber mit dieser befreiten Lauferei vorbei. Ich wusste zwar, dass der Abstand der einzelnen Verpflegungsstellen recht unterschiedlich war, aber zwischen V3 und V4 war er an diesem Tag irgendwie zu lang.

Hinzu kam, dass auf diesem Abschnitt drei Passübergänge warteten und die Sonne inzwischen richtig knallte. Der Abschnitt lag fast völlig in der Sonne und auch wenn ich zwar genug getrunken hatte, hatte ich wohl an V3 zu wenig gegessen und wahrscheinlich auch zu wenig Salz zu mir genommen. Ich versuchte dann zwar das ganze über die Powerbar Gel-Shots auszugleichen, merkte aber mit jedem weiteren Höhenmeter, dass mir die Energie aus den Beinen wich.

An V4 bin ich dann über Kuchen, eklig warmes Iso-Getränk, Billig-Cola, Salz, Wasser und alles was es sonst noch gab hergefallen und hab‘ versucht, dadurch wieder Kraft für den Aufstieg zum Scharnitzjoch zu bekommen. Vergebens!

Die erste Hälfte des Anstieges ging noch einigermaßen aber als ich mir dann noch eine Portion Gel-Shots in den Mund schob, ist mir direkt beim ersten Draufbeißen übel geworden. Keine Chance die Dinger irgendwie runterzubringen und dem Körper weiter Energie zuzuführen.

Ich hab‘ sie dann einfach in die rechte Wangentasche geschoben und gehofft, dass sie sich da irgendwie auflösen und wenigstens ein bisschen Energie abgeben.

Falls es jemand wissen will, die Dinger lösen sich auch nach zwei Stunden nicht auf. Sie werden ziemlich eklig weich, aber sie lösen sich einfach nicht auf.

Irgendwie hab ich es dann aber doch, nach einem gefühlt endlosen Abstieg, in dem mich plötzlich Sarah gutgelaunt und singend/jodelnd überholte, zu V5 geschafft, nach der ich eigentlich hoffte, das Schlimmste überstanden zu haben.

Hier gab es einen kurzen medizinischen Check (wer noch klar aussah, wurde nur gefragt, ob alles ok sei) und direkt dahinter die Verpflegung und die Möglichkeit, seinen morgens abgegebenen Dropbag mit Wechselbekleidung und Eigenverpflegung aufzunehmen.

Da es mir die letzten Stunden nicht so richtig gut ging und mich das zu erwartende Angebot der vom Veranstalter angebotenen Getränke nicht wirklich motivierte, hatte ich Karen, die an dieser VP auf mich warten wollte, vom Beginn des letzten Abstieges aus „angefleht“, ob sie nicht irgendwo alkoholfreies Radler auftreiben könne.

Zum Glück war die Verpflegungsstelle ja neben einem Gasthaus aufgebaut, so dass sie tatsächlich ein alkoholfreies Weißbier für mich und Felix, mit dem ich seit dem letzten Abstieg zusammen lief, auftreiben konnte.

Ich glaube, mir hat noch nie ein Bier so gut geschmeckt, wie in diesem Moment!

Zisch und weg war es!

Leider war ich aber nicht schlau oder erfahren genug, mir vorab was „richtiges“ zu essen in meinen Dropbag zu packen.

Während um mich herum Gummibärchen, Schokoriegel und belegte Brote verzehrt wurden, blieben mir nur die Gel-Shots (von denen ich allerdings das ganze Rennen keine mehr angerührt hatte) und die Verpflegung des Veranstalters.

Also aß ich ein wenig Obst, Kuchen, Kartoffelsuppe, trank einen Eiweiß-Drink und noch mehrere Becher Tee, in der Hoffnung, auf dem nun folgenden „flachen“ Stück ein bisschen Tempo gut machen zu können.

Ich bin dann also irgendwann wieder los. Warum ich zuvor an dieser eigentlich dafür vorgesehenen Stelle, selbst wenn ich nicht die Notwendigkeit gesehen habe mich komplett umzuziehen, nicht wenigstens trockene Socken angezogen hab, kann ich mir auch jetzt nicht erklären. Schließlich ging es an einigen Stellen ja doch durch den Schlamm und das ein oder andere Bächlein.

Wahrscheinlich war ich einfach doch zu sehr im Tunnel und zu besessen davon, jetzt endlich loslaufen zu können.

Da ich mir ja kurz zuvor nun den Magen wieder ein wenig aufgefüllt hatte und ja auch ’ne Menge Flüssigkeit nachgetankt hatte, lief ich bewusst sehr langsam los. Es fühlte sich extrem anstrengend und nicht wirklich nach “Zeit gutmachen“ an.

Die Strecke war hier sehr eintönig, eigentlich flach auf einem breiten Schotterweg entlang eines Flüsschens. Dass mein Plan, jetzt etwas zügiger zu laufen so gar nicht aufging, ließ mich das erste Mal zweifeln, ob ich das Ziel tatsächlich erreichen würde. Es waren schließlich noch immer über 40 Kilometer zu laufen und der letzte Anstieg kam ja auch erst noch.

Nun ist mein Kopf glücklicherweise nicht gut im Aufgeben, aber dass ich solche Gedanken überhaupt hatte, nagte dennoch an mir. Ich wollte nicht aussteigen, ich wollte ins Ziel! Für mich und mit fortlaufender Zeit auch für all diejenigen, die trotz fortgeschrittener Stunde mit mir mitfieberten, mir die Daumen drückten und mir motivierende Nachrichten über Twitter und Co. zukommen ließen.

Es folgte V6, an der Karen mir nochmal alkoholfreies Radler organisiert hatte, ein paar Meter neben mir her lief und mich ein wenig aufzubauen versuchte. Essen konnte ich hier wieder nichts und so ging es direkt weiter zu V7, die nur knapp 5 Kilometer später am Ferchensee wartete.

Hier gab’s dann zwei Becher Nudelsuppe und ein Stück Kuchen bevor wir die Stirnlampen anlegten und uns weiter auf den Weg machten.

Es folgte ein ewig langer Abschnitt durch den Wald, der auf dem Höhenprofil eigentlich nur wellig erschien. Vorbei an Schloss Elmau und der gleichnamigen Alm (hier musste ich mir dann doch mal diverse Blasenpflaster auf die aufgeweichten Füße kleben) ging es allerdings stetig und kräftezehrend aufwärts in Richtung Eckbauer. Eigentlich kenne ich die Ecke ja aber mitten in der stockfinsteren Nacht, nur im diffusen Licht des Energiesparmodus der Stirnlampe hatte ich komplett die Orientierung und das Gefühl für die Distanz verloren.

Der lustige Bergwachtler, der am Gasthof Graseck verlauten lies, dass die nächste Verpflegung an der Partnachalm nur noch 800m (auf Nachfrage meinte er: “Horizontaldistanz“) entfernt sei, machte die Verwirrung komplett. Ich hab noch immer keine Ahnung wie weit es wirklich war, aber es dauerte einfach noch ewig bis wir dort ankamen.

Wieder gab es eine kurze Ansprache der Medical Crew, bevor der inzwischen gewohnte Essens- und Getränkemix zum Einsatz kam, der die Energie für den ersten Teil des letzten Anstiegs liefern sollte musste.

Auch hier tat die Suppe einfach unglaublich gut! Noch ein paar Salzstangen, Erdnüsse, zwei Becher Kaffee und ein paar Minuten Sitzen bevor es wieder daran ging, immer einen Fuß vor den anderen zu setzen.

Noch knapp 20 Kilometer bis ins Ziel. Klingt wenig, aber in Anbetracht der Tatsache, dass der letzte und längste Anstieg des Tages (der Nacht) der Strecke gerade erst begonnen hatte, war diese Vorstellung schon sehr zermürbend.

Nutzte ja aber nichts. Aussteigen war keine Option mehr! Also ging es erneut eine gefühlte Ewigkeit aufwärts. Erst über Forstwege, dann über enge, ausgewaschene Trails, die sich schließlich in unzähligen Serpentinen den Hang entlang hoch zur wolkenverhangenen V9 (Längenfelder Talstation) schlängelten.

Tomatensuppe, heißer Tee, Kuchen, ein bisschen Sitzen und noch eine Tomatensuppe. Kalt war es da oben und es nieselte ein bisschen, so dass ich doch kurz meine Regenjacke überzog. Nur noch die Schleife zur Alpspitzbahn, davon die Hälfte noch bergauf, und dann der letzte steile Downhill ins Tal.

Also los! Zunächst wieder auf breiten Forstwegen weiter nach oben. Erst sanft ansteigend, dann zunehmend steiler. Die Sicht reichte auf dem Schotterweg dank Nebel und Stirnlampe nur ein paar Meter weit und ich hatte ständig Angst, eine Markierung oder gar Abzweigung zu verpassen und mich in diesem “Whiteout“ zu verlaufen. Die farbigen Wegmarkierungen waren schon recht ausgetrampelt und in diesem diffusen Licht kaum mehr auszumachen. Zum Glück waren die größeren Richtungsänderungen mit reflektierenden Pfeilen markiert und irgendwo im Nirgendwo wies ein aus seinem Schlafsack lugender Helfer den Weg.

Langsam ging nun die Nacht wieder zu Ende. Noch immer mitten im Nebel wurde es nun deutlich heller und so dauerte es schließlich keine 20 Minuten mehr bis ich meine Stirnlampe kurz vor der Bergstation der Alpspitzbahn ausschalten konnte.

Es begann der zweite Teil der Schleife und damit der letzte Abstieg. Die Wege waren jetzt schmal und mir wurde deutlich warum man diesen Teil vor zwei Jahren bei Schnee und Eis gestrichen hatte. Über mal größere und mal kleinere, teils mit Holzstämmen eingefasste Stufen ging es nun abwärts und damit der letzten Verpflegungsstelle entgegen. Hier gab es dann nur noch zwei schnelle Becher Tee, ein letztes Stück Kuchen und eine freundliche Verabschiedung durch alle anwesenden Helfer, die hier ja inzwischen auch ewig ausgehalten hatten.

Den nun folgenden Streckenteil fand ich im Hellen nun gar nicht mehr so schlimm, wie ich ihn in Erinnerung hatte. Er ließ sich eigentlich, auch nach der nun langen Zeit auf den Beinen, tatsächlich relativ gut laufen. Das allerletzte steile Stück auf dem matschigen Weg durch den Wald war nochmal eine schöne Rutschpartie aber als das überstanden war, spuckte mich der Wald auf einmal aus.

Eine völlig unwirkliche Situation!

Ich drehte mich um und schaute nach Felix, den ich im Abstieg überholt hatte. Zeit nochmal auf mein Telefon zu schauen, welches neben zahlreichen “Durchhaltenachrichten“ auch signalisierte, dass der noch anwesende Teil des #twitterlauftreffs im Ziel auf Felix und mich warten würde. Der Wahnsinn!

Nachdem nun auch Felix aus dem Wald auftauchte, machten wir uns also gemeinsam auf die letzten zwei Kilometer, die uns über inzwischen ungewohnten Asphalt zurück nach Grainau führten.

Kurz vor dem Ziel kam uns dann noch Flo entgegen, der mir noch ein paar wirre Worte für den Schnaufcast entlockte, bevor wir dann die letzten Meter durch den Zielbogen liefen und mit unerwartetem Jubel empfangen wurden.

Geschafft! Irgendwie durchgehalten bzw., wenn ich Flo’s Wortschöpfung verwenden darf, durchgesturt.

Auf der Uhr standen inzwischen 23:49 Std.!

Ob ich damit zufrieden bin? Immerhin sind das fast vier Stunden mehr, als ich mir vorgestellt hatte. Ich weiß es nicht! Im Nachhinein betrachtet, hab‘ ich sowohl in der Vorbereitung als auch im Rennen selbst ein paar Fehler gemacht, die ich, sollte es ein nächstes Mal geben, ganz bestimmt nicht wieder machen werde.

An diesem Tag war eben einfach nicht mehr drin! Das gehört wohl zur notwendigen Erfahrungssammlung bei solchen Distanzen dazu.

Deshalb bin ich, mit ein wenig Abstand nun auch der Meinung, dass ich die Frage im Titel dieses Beitrages durchaus mit “Nein!“ beantworten kann.

Ich habe an diesem Tag viel über mich und meinen Körper gelernt.

Und schließlich bleibt neben dem Ergebnis ja noch etwas völlig anderes!

Es bleibt die Erinnerung an ein tolles Wochenende mit tollen Leuten, die angefeuert, mitgelitten, motiviert und gratuliert haben, egal ob direkt vor Ort oder aus der Ferne an ihren mobilen Endgeräten.

Teils sind sie selbst gelaufen und haben grandiose Leistungen auf Ihren Distanzen geschafft.

Der andere Teil hat nicht weniger geleistet und teils stundenlang als Supporter an der Strecke gestanden, ist einen VP nach dem anderen angefahren und hat den Läufern Mut und Durchhaltevermögen an die verschiedenen Streckenabschnitte gebracht.

Gerade Nachts hatte ich mein Telefon nur hin und wieder aus der Tasche geholt, aber jedes mal wenn ich es einschaltete, leuchteten mehrere motivierende und mitfiebernde Nachrichten auf!

Das war großartig! Einfach nur großartig! Wie viel das für dieses Finish bedeutet hat, kann ich gar nicht richtig beschreiben.

Vielen Dank an Euch alle!
p.s.: hier noch die Links zu den ZUT-Beiträgen von Daniel und Sebastian, die beide die Supertrail-Distanz absolviert haben.

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17 Antworten zu Verkackt?

  1. BeSunni schreibt:

    Wow!! Super Bericht und noch viel mehr eine sagenhafte Leistung!!
    Wirklich, das war der erste 100er und es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen..
    Riesen Lob!!

    • rauszeitblog schreibt:

      Vielen lieben Dank! Inzwischen sehe ich es ja auch so. Ich weiß im Groben was ich beim nächsten Mal besser machen muss.
      Und wie gesagt, so ein Tag bzw. so ein Wochenende definiert sich ja durch viel mehr als durch die Zielzeit.
      Die Zeit in Grainau und mit den vielen lieben Menschen war mal wieder extrem toll!

  2. An-Kas schreibt:

    100km – Einfach nur Wahnsinn!
    Großartige Leistung und klasse Bericht!
    Ich hab auch „live“ ein bisschen mitgefiebert…

  3. Sebastian schreibt:

    Ich hadere ja auch gerne, aber in diesem Fall wäre mir die Zeit völlig egal. Ihr wart fast 24 Stunden unterwegs. Das finde ich einfach grandios. Toll, dass Ihr es durchgezogen habt und nochmals herzlichen Glückwunsch!

    • rauszeitblog schreibt:

      Vielen Dank!
      Je größer der Abstand wird, desto besser wird’s auch und die „Freude“ darüber, den Lauf ins Ziel gebracht zu haben wächst.
      Super, dass Du auch nochmal zum Ziel gekommen bist!

  4. runomatic schreibt:

    Toller Bericht, man leidet beinahe mit dir. Schön, dass du mittlerweile wohl doch Gefallen an deinem Finish findest. Ich glaub nicht, dass ich das jemals schaffen würde. Vielleicht versuche ich mich zunächst mal am Basetrail XL. Das muss reichen.

    • rauszeitblog schreibt:

      Vielen Dank! Ja, inzwischen kann ich mich mit dem Ergebnis doch schon ganz gut anfreunden. 😉
      Den Basetrail XL kann ich nur empfehlen. Eine wunderbare Einstiegsdroge in die Welt des alpinen Trailrunning. 🙂

  5. Sascha schreibt:

    Moin Andre,
    erstmal Glückwunsch zum Finish. 100 km sind kein Pappenstiel, auch wenn die Distanz scheinbar „jeder“ läuft.
    Ich habe grade selber einen Lauf hinter mir, mit dessen Ausgang ich nicht wirklich zufrieden bin, aber neben der sich selbst gesetzten Zielzeit ist es eben bei den langen Kanten auch immer wichtig grade dann nicht aufzugeben, wenn man merkt dass man seine gesteckten Ziele eben nicht schafft.
    Ein Ultra ist immer ein Kampf gegen das Aufgeben und hier als Sieger aus der Sache raus zugehen, ist immer ein Erfolg.
    Ich bin mir ziemlich sicher, dass dir in ein paar Tage klar wird was du da geleistet hast. 100 km in einem NonStop Lauf aus eigener Kraft zu beenden ist immer eine großartige sportliche Leistung, egal in welcher Zeit. Das vergessen „wir“ dank unserer bekloppten Filterblase aber ganz gerne mal.

    Gruß
    Sascha

    • rauszeitblog schreibt:

      Hallo Sascha!

      Auch Dir erstmal meine Glückwünsche zu Deinem langen Kanten.
      Ich hab die Frage des Titels ja für mich selbst inzwischen „richtig“ beantwortet.
      Es war eben mein erster 100er und da geht einem währenddessen und danach eben eine Menge durch den Kopf.
      Die Zeit ist ja, wie schon geschrieben, auch nicht das, was wirklich hängenbleibt.
      Das Wochenende war toll und ich hab viel gelernt.
      Und da nach dem Ultra inzwischen ja schon wieder vor dem nächsten Ultra ist, freu ich mich schon, aus den gemachten Fehlern zu lernen und mich weiterentwickeln zu können.

      Viele Grüße und gute Regeneration
      André

  6. Lieber André,
    ich bin jetzt einfach mal sehr direkt. Wie kann man nach dem ersten absolvierten 100er überhaupt über das Wort „Verkacken“ nachdenken?! Das ist mir unbegreiflich. Du hast unglaubliches geleistet und solltest entsprechend stolz darauf sein. Gerade wenn es scheiße läuft, zeigt sich doch der wahre Champion, der sich dann durchbeißt. Hör auf mit irgendwelchen Zeiten zu hadern und erfreue Dich stattdessen Deiner Leistung!!
    Liebe Grüße,
    Hannah

    • rauszeitblog schreibt:

      Hallo Hannah,

      vielen Dank für Deine Worte.
      Du hast natürlich Recht und je mehr Zeit vergeht, desto mehr sehe ich das ja genauso.
      Vielleicht hat es aber (für mich) auch den durchaus provokanten Titel und das Schreiben dieses Blogbeitrags gebraucht, um diesen extrem langen Tag zu verarbeiten und selbst zu dem Ergebnis zu kommen, dass alles gut ist wie es eben ist.

      Liebe Grüße zurück
      André

  7. geordi2504 schreibt:

    Herzlichen Glückwunsch erstmal zum Finish.
    Auf 100 km, auch noch mit den Höhenmetern, da gibt’s keine schlechten Zeiten. Erst recht nicht beim ersten Mal. Die wenigsten Menschen auf diesem Planeten können diese Distanz aus eigener Kraft zu Fuß am Stück zurücklegen. Da ist ein Finish schon etwas besonderes, etwas worauf man stolz sein kann. Wichtig ist, das man danach seine Vorbereitung und das Rennen analysiert und seine Lehren daraus zieht. Hast du ja schon gemacht und du wirst sehen, das bringt dich weiter. Egal ob du noch mal nen 100er läufst oder “nur“ einen Marathon.
    Ich persönlich gehe immer mit 3 Zielen in ein Rennen. Ein Minimalziel (bei Ultras immer ankommen), ein “wenn alles normal läuft“ Ziel, das ich meistens auch nach außen kommuniziere , und ein Optimalziel, das wirklich nur erreichbar ist, wenn ich einen Sahnetag hab. Oft merkt man dann ja schon sehr bald im Rennen was Sache ist. Vielleicht hilft dir so ein System ja mental auch.
    Jetzt wünsch ich dir noch gute Erholung, und dann auf zu neuen Schandtaten.
    Grüße
    Der Pingu 🐧

    • rauszeitblog schreibt:

      Vielen Dank! Dieses „Zielsystem“ werde ich für das nächste Mal einfach testen. Denn die nächsten Schandtaten, wenn auch ein bisschen kürzere, stehen ja fast schon wieder vor der Tür.
      Meine Lehren werde ich aus dem ZUT in jedem Fall noch ziehen und sowohl für mein zukünftiges Training als auch für die Wettkämpfe selbst.

      Vielen Dank und viele Grüße
      André

  8. Iwan_bloggt schreibt:

    Hallo und auch von uns herzlichen Glückwunsch – 100 km zu Fuß, geschafft, und noch unter 24 Stunden – das ist doch alle Anerkennung wert! Wahnsinn 🙂 Das glaube ich gern, dass man da lange braucht, um so eine Erfahrung zu verarbeiten und sich zu freuen.Aber „freu Dich“ – gut gemacht. Gibt Frauchen und mir Inspiration für unseren ersten Ultra, den Karwendelmarsch.

    • rauszeitblog schreibt:

      Vielen Dank!
      Es braucht tatsächlich eine Weile, bis das alles verarbeitet ist.
      Inzwischen überwiegt aber tatsächlich die Freude.

      Auf den Karwendelmarsch freu‘ ich mich auch schon wahnsinnig. Die Landschaft ist grandios und der im Ziel wartende Achensee ist natürlich auch ein Traum!

      Eich dafür und für die Vorberwitung viel Spaß und Erfolg.
      Wenn ich ’nen Bär sehe, wink ich mal.

      Viele Grüße
      André

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